EHRBAR - SAAL
Der Ehrbar-Saal wurde im Jahre 1867 im Auftrag des Klavierfabrikanten Friedrich Ehrbar in der Mühlgasse 30, 1040 Wien errichtet. Architektonisch ist der Saal ein Juwel des 19. Jahrhunderts, das noch weitestgehend im Originalzustand erhalten ist. 1911 wurde die Galerie zugebaut und der Saal bekam seine heutige Form.

Um die Jahrhundertwende traten hier zahlreiche der bekanntesten Musiker dieser Zeit auf, wie Johannes Brahms, Anton Bruckner, Max Reger, Pietro Mascagni, Josef Helmesberger, Ignaz Brüll, Joseph Joachim, Anton Rubinstein und Gustav Mahler, der im Ehrbar-Saal das “Klagende Lied” zur Uraufführung brachte. Auch der erste Teil von Arnold Schönbergs “Gurreliedern” fand hier am 14. Januar 1910 gemeinsam mit anderen Werken des Komponisten seine Uraufführung. Von 1934 bis 1938 fanden hier die mit Marcel Rubin verbundenen "Konzerte Musik der Gegenwart" statt.

Nach dem zweiten Weltkrieg und einer zwischenzeitlichen Umfunktionierung als Tischlerei bzw. Lazarett wurde der rund 400 Personen fassende und in den Originalzustand rückversetzte Saal durch ein Konzert der Wiener Philharmoniker unter Rudolf Moralt wiedereröffnet. In den folgenden zwanzig Jahren fanden hier zahlreiche Konzerte statt. Dann jedoch geriet dieser stimmungsvolle Konzertsaal mehr und mehr aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit.
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